Walk the talk

Unsere Werte zu denken ist das eine, sie durch Sprache auszudrücken das andere. Wenn es jedoch darum geht, unsere Werte auch tatsächlich zu LEBEN, finden wir uns nicht selten vor schier unüberwindbaren Herausforderungen wieder. Das sind oftmals auch all jene Momente, in denen wir uns mitsamt unserer scheinbaren Wahrheiten für ein bisschen Zuneigung und etwas vermeintliche Liebe selbst verleumden.

 

Ob im Großen oder im Kleinen: Wenn wir in vollem Bewusstsein unsere inneren Werte restlos ehrlich mit unseren Handlungen abgleichen, werden wir höchstwahrscheinlich feststellen, dass wir uns selbst viel mehr Leid zufügen als ein anderer jemals uns anzutun im Stande wäre.

 

Viele von uns verstehen es bestens, schön zu reden, vor allem wenn es nicht um uns selbst, sondern um andere geht. Wir sind alle ganz tolle Ratgeber, können sehen, was dem anderen noch fehlt und ihm seinen Weg durch richtungsweisende Worte aufzeigen.

 

Doch was ist mit unserem eigenen Weg? Was passiert, wenn wir nicht nur über unsere Erkenntnisse sprechen, sondern sie auch ohne Wenn und Aber in unser Handeln integrieren? Was passiert, wenn wir, tief in unseren Werten verwurzelt, einen Schritt vor den anderen setzen?

 

Meine eigene Erfahrung ist, dass wir auf diese Weise das höchste Maß an Integrität erlangen und dass dieser Weg niemals an unseren Ängsten vorbei, sondern direkt in sie hinein und durch sie hindurch führt.

 

Indem wir unseren tiefsten Wahrheiten Taten folgen lassen, werden wir herausfinden, wer und was wirklich wirklich zu uns gehört. Und ja, das kann mitunter sehr schmerzvoll sein, denn gleichzeitig erfahren wir, wer und was unseren Werten längst nicht mehr entspricht.

 

Da stellt sich unserem Kleingeist natürlich die Frage, ob er dieses Risiko überhaupt eingehen soll, anstatt sich weiterhin mit Halbwahrheiten ein zumindest oberflächliches Vergnügen zu kreieren.

 

Was mich selbst anbelangt, so kann ich mit mehr Sicherheit denn je fühlen: Ein durch Integrität geprägter Weg, ist so viel echter, erhebender und lebendiger als all jenes, was ich durch die zahlreichen mit mir selbst geschlossenen Kompromisse je erfahren habe.

 

Ob es sich also lohnt oder nicht, unseren Werten durch unsere gelebte Wahl Ausdruck zu verleihen, werden wir erst beim Gehen herausfinden. Indem wir auf „all in“ setzen, werden wir Erkenntnisse erlangen, die wir im Lesen, Schreiben und Reden nicht finden können. Erkenntnisse, die sich nicht sagen, sondern lediglich fühlen und leben lassen.

 

In diesem Sinne: Walk the talk! Und wenn Du dabei irgendeine Form von Angst, Zweifel oder Unsicherheit in Dir wahrnehmen solltest, dann kannst Du ziemlich sicher davon ausgehen, dass Du Dich auf der richtigen Fährte bewegst. Dein tiefstes Inneres weiß nämlich ganz genau wohin es Dich zieht, es liegt lediglich an Dir, dieser Stimme auch tatsächlich zu folgen.